Mein aktuelles Rudel für diese Woche:

Am Donnerstag reiste mein Patenfrauchen samt Mann an. Unser aller Freude war groß. Gleich am ersten Tag zeigte sich wieder, dass dieses Boot die zwei vergangenen Jahre bewegungslos in der Marina gelegen hat. Unser niederländischer Bootsmechaniker hat nach seinem letzten Einsatz nun auch angekündigt, das Wochenende sicherheitshalber offline zu verbringen.
Unser erster Schlag sollte von Breukelen nach Amsterdam (ca. 35 km) gehen. Das haben wir auch geschafft, aber zwischendurch glaubte keiner mehr dran. Zunächst machten uns die Brücken einen Strich durch die Rechnung. In Holland gibt es sehr viele davon und meistens kommt man nicht drunter durch. Also müssen sie von Zeit zu Zeit geöffnet werden. Vor der ersten ließen sie uns eine geschlagene Stunde warten, deswegen rauschten wir bei der zweiten voll in die Mittagspause, was uns eine weitere Stunde des Wartens einbrachte. Als sich dann der Brückenflügel endlich hob, war der Motor mausetot. Nichts ging mehr. Fassungslos mussten wir zusehen, wie sich der Flügel mehrfach hob und senkte, allerdings ohne uns an Bord. Nach einigem eigenen Überprüfen, kamen wir zum dem Schluss, dass nur Gino, der Mechaniker, noch helfen konnte. Der kam dann auch zeitnah angefahren und fand nach einigem Suchen heraus, dass ein Relais kaputt gegangen war. Das kann passieren, das kann man auch nicht voraussehen und das hat man auch nicht als Ersatzteil an Bord. Er flickte uns das und so konnten wir unsere Fahrt nach Amsterdam ohne weitere Störungen zu Ende bringen.

Die Gegend rechts und links des Wassers zu betrachten ist herrlich. Die Niederländer bauen tolle Häuschen und richten sie famos ein. Sie gewähren einem durch ihre großen und offenen Fenster tolle Einblicke, was deren Deko und Wohnaccessoirers anbelangt.
Das Highlight war für uns in dieser Woche der Stopp in Amsterdam. Kurz nach 19 Uhr legten wir im Sixhafen an, welcher gegenüber des Amsterdamer Bahnhofs liegt. Eine alle fünf Minuten fahrende Fähre brachte uns kostenlos ins Herz der Stadt. Am ersten Abend wollten wir nur noch unsere Mägen füllen. Sightseeing war für den zweiten Tag geplant. Zwar spielte das Wetter nicht ganz mit, tut der Stadt allerdings keinen Abbruch. Ganz oben auf unserer Liste stand einer der tollen Märkte. So fuhren wir mit der Metro zur Albert-Cuyp-Straat und schlenderten an den vielen verschiedenen Ständen vorbei. Am Ende angekommen, beschlossen wir, uns von da aus quer durch die Stadt zurück an den Bahnhof treiben zu lassen.
Amsterdam ist eine wahnsinnig entspannte Stadt in der aber alles sicher geregelt ist und sich die Menschen auch dran halten. Man benötigt einen Moment bis man sich in das Gemisch aus Fußgängern und Radlern stürzen kann, aber nach kurzer Zeit bewegt man sich in diesem Flow wie selbstverständlich. Die Amsterdamer sind so freundlich und haben einen sympathischen Witz. Alles was wir abgelaufen sind, sah sehr gepflegt aus und die Tulpen standen in voller Blüte. Eine Stadt, die wir nicht zum letzten Mal gesehen haben.
Sonntag ging es dann aufs IJsselmeer. Eine Schleuse trennt Amsterdam von dem Gewässer. Drei Dörfchen haben wir uns ausgesucht und dabei die richtige Wahl getroffen: Hoorn, Volendam und Muiden. Das Wetter spielte mit und so bekamen wir drei romantisch gemütliche und von Fischerei geprägte Ortschaften zu sehen.
Hoorn Hoorn – ein Gedicht
Das Resümee nach der ersten Woche ist durchweg positiv. Alle sechs Crewmitglieder ziehen den ersten Hut vor der Katze. Wie die sich hier in nur so wenigen Tagen eingelebt hat, ist für alle der Wahnsinn. Sie scheint mit ihrer „Katzenklappe“ sehr einverstanden zu sein und hat sich den Beifahrersitz als Ausguck erobert.

Der zweite Hut wird vor dem Generator gezogen. Der läuft endlich wie am Schnürchen. Verstanden warum es jetzt auf einmal läuft, hat hier an Bord niemand, obwohl viel technisches Know-how vorhanden ist. Der Mechaniker hat einen Ölhahn zugedreht, der vorhanden, „aber eigentlich nicht gebraucht wird“. (???) Ist letztendlich aber auch egal, Hauptsache wir sind mit Strom versorgt.
Den dritten Hut ziehen wir vor dem Ressourcenmanagement an Bord. Nachdem in den ersten Tagen dauernd die Batterien leer waren, das Datenvolumen bereits am 02. April abgesurft war und das Wasser ständig nachgefüllt werden musste (Ja, die Luxusmenschen hatten zu kämpfen), haben wir uns langsam eingegroovt und haushalten schon sicherer.
Heute flanieren wir noch ein wenig durch Volendam und genießen die Sonne und die frische Brise. Weil es keine Großstadt ist, darf ich mit und das macht mich froh.
Filmchen gibt es noch keine. Die Drohne hat ein Tauchbad im Loosdrechter Plaasen genommen und ist auf dem Wege der Trocknung.
Seid alle lieb gegrüßt, ihr hört von mir (Mein fester Platz bei Bootsmanövern und mein neuer Futter-Freestyle)
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